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1. H2-Symposium vom 22.09.2022

Am 29. September fand das 1. DACH-Wasserstoffsymposium Deutschland-Österreich-Schweiz im Vortragsaal der HTL statt.
Das Programm war sehr vielfältig und international ausgerichtet. Nach den Eröffnungsreden durch Nationalratsabgeordenten
und Energiesprecher Alois Schroll und Landtagsabgeordneten DI Franz Dinbobl, berichteten Fr. Barbara Schedler Fischer, Gesandte
der Schweizer Botschaft und Hr. Thomas Mützelburg, Gesandter der Deutschen Botschaft über die Wasserstoffaktivitäten und -strategien
in diesen Ländern.

Der Vortrag von Hr. DI Tindaro Meloni, von den Elektrizitätswerken des Kantons Zürich zeigte eine bereits umgesetzte
fast energieautarke Wohnhausanlage und Hr. Univ.-Prof. Dr. Franz Renz von der Universität Hannover begeisterte mit seinem Vortrag
„Wasserstoff – vom All zum Alltag“. Die Fa. Hydrosolid (Gründungsmitglied der DACHGWA) präsentierte Ihren revolutionären Energiespeicher.

Durch den Einsatz neuester Forschungsergebnisse der ESA konnten diese Speicher entwickelt werden, die wesentliche Vorteile gegenüber
herkömmlichen Speichern aufweisen. So arbeiten diese nur im Niedrigdruckbereich bei 15 bar, haben aber eine sehr große Energiedichte von
6,9 kWh/l, eine Lebensdauer von 30 Jahren und schaffen 20.000 Ladezyklen. Damit können Wasserstofflangzeitspeicher mit günstigeren Preisen
als Li-Ionenbatterien hergestellt werden bzw. würde in Auto mit einem 150 l Tank 4000 km weit fahren!

Die Fa. Panasonic präsentierte ihr Brennstoffzellenwerk in Japan, welches sich zu 100% aus erneuerbaren Energien versorgen kann. Panasonic ist
Pionier im Bereich Brennstoffzellen. Es war uns eine besondere Ehre, die Herren Kobayashi und Shinsuke, zuständig für die Brennstoffzellenentwicklung
und für das europäische Brennstoffzellengeschäft bei uns begrüßen zu dürfen. Hr. DI Roland Ruisz erklärte die Vernetzung der technischen Hochschulen
in Baden-Württemberg durch das vom Wissenschaftsministerium ins Leben gerufene Projekt „weiter.mit.Bildung@BW“. Auch die Aus-und Weiterbildung
kam nicht zu kurz. Hr. DI Gerald Friedrich vom Studienzentrum Weiz und Hr. Prof. Carnetzki von der Hochschule Esslingen präsentierten eine bereits
angebotene durchgehende berufsbegleitende Ausbildungsschiene vom Lehrgang „Zertifizierter Energietechniker“ über den Bachelor bis zum Masterstudium
„Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie“. Ab nächstem Jahr sollen die Lehrveranstaltungen in allen drei DACH-Ländern stattfinden und so
eine internationale Aus- und Weiterbildung ermöglichen. Prof. DI Gerald Stickler von der HTL und Obmann/Präsident der DACH-Gesellschaft für
Wasserstoff stellte die bereits begonnenen und die zukünftigen Projekte der DACHGWA vor.

So wird die HTL Wiener Neustadt gemeinsam mit Partnern zum Kompetenzzentrum für Wasserstoff ausgebaut. Derzeit arbeiten bereits sechs
Schüler im Rahmen ihrer Diplomarbeiten an der Konzeptionierung des Systems „Isabell“, welches den überschüssigen Solarstrom der PVAnlagen
in einen Elektrolyseur leitet. Dort wird aus dem Strom Wasserstoff erzeugt und in den neuartigen Tanks von Hydrosolid gespeichert.
Dieser Wasserstoff kann einerseits durch Brennstoffzellen wieder in Strom umgewandelt werden oder wird einer Niedrigdrucktankstelle zugeführt,
die damit das wasserstoffbetriebene GoCart der HTL versorgt (ebenfalls Diplomarbeit mit Schülern). „Die bei der Brennstoffzelle entstehende
Abwärme wird einem unserer bestehenden Wärme-versorgungssysteme zugeführt, wie z.B. einem Pufferspeicher oder direkt einer Heizwand
oder dem bestehenden Eisspeichersystem im Labor EUN – Energie-Umwelt-Nachhaltigkeit.“ Da der Wasserstoffbedarf Europas nicht selbst
abgedeckt werden kann, müssen auch große Mengen Wasserstoff importiert werden. Das bereits begonnene Projekt in Jordanien soll einen
Teil dieses Wasserstoffs liefern, der aus einer riesigen PV-Anlage mit 300MW gewonnen wird. Solche Anlagen sind auch in weiteren Ländern in
Planung. Die Finanzierung solcher Projekte soll auch über einen eigenen Finanzierungsfonds ermöglicht werden. Dazu gibt es bereits sehr
fortgeschrittene Gespräche mit der Politik und den Banken.

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