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1. D-A-CH Wasserstoffsymposium an der HTL Wr. Neustadt

Am 29. September fand das 1. DACH-Wasserstoffsymposium Deutschland-Österreich-Schweiz im Vortragsaal der HTL statt.
Das Programm war sehr vielfältig und international ausgerichtet. Nach den Eröffnungsreden durch Nationalratsabgeordenten
und Energiesprecher Alois Schroll und Landtagsabgeordneten DI Franz Dinbobl, berichteten Fr. Barbara Schedler Fischer, Gesandte
der Schweizer Botschaft und Hr. Thomas Mützelburg, Gesandter der Deutschen Botschaft über die Wasserstoffaktivitäten und
-strategien in diesen Ländern.

Der Vortrag von Hr. DI Tindaro Meloni, von den Elektrizitätswerken des Kantons Zürich zeigte eine bereits
umgesetzte fast energieautarke Wohnhausanlage und Hr. Univ.-Prof. Dr. Franz Renz von der Universität Hannover begeisterte mit seinem
Vortrag „Wasserstoff – vom All zum Alltag“. Die Fa. Hydrosolid (Gründungsmitglied der DACHGWA) präsentierte Ihren revolutionären
Energiespeicher. Durch den Einsatz neuester Forschungsergebnisse der ESA konnten diese Speicher entwickelt werden, die wesentliche
Vorteile gegenüber herkömmlichen Speichern aufweisen. So arbeiten diese nur im Niedrigdruckbereich bei 15 bar, haben aber eine sehr
große Energiedichte von 6,9 kWh/l, eine Lebensdauer von 30 Jahren und schaffen 20.000 Ladezyklen.

Damit können Wasserstofflangzeitspeicher mit günstigeren Preisen als Li-Ionenbatterien hergestellt werden bzw. würde in Auto mit
einem 150 l Tank 4000 km weit fahren! Die Fa. Panasonic präsentierte ihr Brennstoffzellenwerk in Japan, welches sich zu 100% aus
erneuerbaren Energien versorgen kann. Panasonic ist Pionier im Bereich Brennstoffzellen. Es war uns eine besondere Ehre, die Herren
Kobayashi und Shinsuke, zuständig für die Brennstoffzellenentwicklung und für das europäische Brennstoffzellengeschäft bei uns
begrüßen zu dürfen. Hr. DI Roland Ruisz erklärte die Vernetzung der technischen Hochschulen in Baden-Württemberg durch das vom
Wissenschaftsministerium ins Leben gerufene Projekt „weiter.mit.Bildung@BW“. Auch die Aus-und Weiterbildung kam nicht zu kurz.
Hr. DI Gerald Friedrich vom Studienzentrum Weiz und Hr. Prof. Carnetzki von der Hochschule Esslingen präsentierten eine bereits
angebotene durchgehende berufsbegleitende Ausbildungsschiene vom Lehrgang „Zertifizierter Energietechniker“ über den Bachelor
bis zum Masterstudium „Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie“.

Ab nächstem Jahr sollen die Lehrveranstaltungen in allen drei DACH-Ländern stattfinden und so eine internationale Aus- und
Weiterbildung ermöglichen. Prof. DI Gerald Stickler von der HTL und Obmann/Präsident der DACH-Gesellschaft für Wasserstoff
stellte die bereits begonnenen und die zukünftigen Projekte der DACHGWA vor. So wird die HTL Wiener Neustadt gemeinsam mit
Partnern zum Kompetenzzentrum für Wasserstoff ausgebaut. Derzeit arbeiten bereits sechs Schüler im Rahmen ihrer Diplomarbeiten
an der Konzeptionierung des Systems „Isabell“, welches den überschüssigen Solarstrom der PVAnlagen in einen Elektrolyseur leitet.

Dort wird aus dem Strom Wasserstoff erzeugt und in den neuartigen Tanks von Hydrosolid gespeichert. Dieser Wasserstoff kann einerseits durch
Brennstoffzellen wieder in Strom umgewandelt werden oder wird einer Niedrigdrucktankstelle zugeführt, die damit das wasserstoffbetriebene
GoCart der HTL versorgt (ebenfalls Diplomarbeit mit Schülern). „Die bei der Brennstoffzelle entstehende Abwärme wird einem unserer bestehenden
Wärme- versorgungssysteme zugeführt, wie z.B. einem Pufferspeicher oder direkt einer Heizwand oder dem bestehenden Eisspeichersystem im Labor
EUN – Energie-Umwelt-Nachhaltigkeit.“ Da der Wasserstoffbedarf Europas nicht selbst abgedeckt werden kann, müssen auch große Mengen Wasserstoff
importiert werden. Das bereits begonnene Projekt in Jordanien soll einen Teil dieses Wasserstoffs liefern, der aus einer riesigen PV-Anlage mit 300MW
gewonnen wird. Solche Anlagen sind auch in weiteren Ländern in Planung. Die Finanzierung solcher Projekte soll auch über einen eigenen Finanzierungsfonds
ermöglicht werden. Dazu gibt es bereits sehr fortgeschrittene Gespräche mit der Politik und den Banken.

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